Lifelong Learning Programme

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"I Am Not Scared" Project

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Database

TITLE OF GOOD PRACTICE:

Freiburger Anti-Gewalt-Training (FAGT)

KEYWORDS:

Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung, Konfliktentstehung und –lösung, Soziale Kompetenzen, Selbstwert

GOOD PRACTICE TYPOLOGY:

National Project

TARGET GROUPS:

Kinder und Jugendliche von 10 bis 17 Jahren

WORKING GROUP COORDINATING THE INITIATIVE:

Prof. Dr. Klaus Fröhlich-Gildhoff

COUNTRY WHERE IT TOOK PLACE:

Deutschland

LANGUAGE OF THE REVIEW:

German

DEFINITION OF TARGET GROUP:

Parents, Teachers, Young People.

DESCRIPTION OF THE GOOD PRACTICE:

Das Freiburger Anti-Gewalt-Training (FAGT) wurde 1997 erstellt und in verschiedenen Schulen und Jugendinstitutionen durchgeführt und weiterentwickelt. Das FAGT stützt sich auf ein integriertes biopsychosoziales Verständnis der Entstehung von Gewalt und den daraus ableitbaren Anforderungen an ein Interventionskonzept (vgl. Fröhlich-Gildhoff, 2006).
Im Mittelpunkt stehen die vier Themen Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbststeuerung, Selbstwertstabilisierung und soziale Kompetenzen.

Die oben genannten Hauptthemen setzen nicht nur an aggressivem Verhalten an. Insbesondere geht es darum, den Menschen mit seinen Stärken und Schwächen in Verbindung mit seiner Umwelt zu betrachten (multimodale Betrachtung). Konflikte zu bewältigen und sich besser in die Umwelt zu integrieren sind wichtige Fähigkeiten, die im Rahmen des Projekts vermittelt werden sollen. Die Teilnehmer sollen „angestoßen“ werden, neue Formen der Weltbegegnung zu erproben und in der Lage sein, sich selbst zu verändern. Auch die Eltern der Kinder werden im Projekt angesprochen und beraten. Folgende Themen werden mit den Kindern und Jugendlichen bearbeitet:
- Selbstwahrnehmung, Fremdwahrnehmung
- Entspannung, Gefühle, Wut und Ärger
- Empathie
- Konfliktentstehung und -lösung
- Selbstwert (Loben)
- Soziale Kompetenzen

Die Gruppengröße sollte zwischen sechs und acht Teilnehmern liegen. Hinsichtlich des Entwicklungsstandes sollten die Teilnehmer auf gleichem Niveau sein. Bei geschlechtsgemischten Gruppen sollte darauf geachtet werden, dass das Verhältnis ausgeglichen ist. Das Projekt wird immer von zwei Trainern durchgeführt. Das Training umfasst zehn Gruppensitzungen zu je 90 Minuten und eine Abschlusssitzung. Zusätzlich finden zwei Elternabende statt. Die Sitzungen sind mit Anfangs- und Schlussritualen inhaltlich strukturiert und haben verschiedene Schwerpunkte (siehe oben). Insbesondere das Thema soziale Kompetenzen wird mit Rollenspielen und Videos unterstützt. Das Programm ist an ein Verstärkungs-/Belohnungssystem gekoppelt. Weitere methodische Vorgehensweisen sind Gruppenarbeit, Entspannungsübungen und Arbeitsbögen. Im ganzen Projekt erfolgt ein Wechsel zwischen erfahrungsorientierten Elementen und Reflexionsphasen. Konflikte während des Projektes werden sofort aufgegriffen und behandelt.

INDICATORS:

Parent training/meetings, Disciplinary methods, Classroom management, Classroom rules, Information for parents, Cooperative group work.

EVALUATION:

Das Projekt wurde im Jahre 2004 evaluiert (vgl. Fröhlich-Gildhoff und Engel, 2006). Die Ergebnisse können folgendermaßen zusammengefasst werden:
Trainer schätzten den Verlauf des Programms und die Trainingsstunden grundsätzlich als positiv ein. Die Gesamtbewertung des Programms war überdurchschnittlich positiv. Die Auswertung der quantitativen Daten der Ergebnisevaluation zeigte allerdings große Unterschiede zwischen der Trainingsgruppe und einer Vergleichsgruppe, die kein Training erhalten hatte. Die Schüler der Trainingsgruppe waren problembelasteter und wurden als aggressiv auffälliger beurteilt. Da aufgrund fehlender Vorbefragung der Schüler nicht ausgeschlossen werden konnte, dass diese Unterschiede schon vor dem Programm bestanden hatten, war ein systematischer Vergleich von Trainings- und Vergleichsgruppe nicht möglich.
Eltern und Lehrer füllten einen standardisierten Fragebogen zur Einschätzung des aggressiven Verhaltens der Schüler sowohl vor als auch nach der Programmdurchführung aus (CBCL-Aggressionsskala, SDQ; Achenbach, 1991). Laut ihrer Einschätzung zeigte sich nach Beendigung des Trainings bei den Schülern eine Verringerung von Hyperaktivität und eine Zunahme prosozialen Verhaltens. Die Schüler selbst gaben im Fragebogen (Dörner und Fröhlich-Gildhoff, 2006) eine Abnahme des eigenen aggressiven Verhaltens an.
Zusammenfassend konnte bei 2/3 der Schüler eine Verhaltensänderung festgestellt werden. Da kein Vergleich mit der Gruppe ohne Trainingsintervention möglich war, sind die Ergebnisse als vorläufig zu werten. Eine weitere, methodisch angemessene Evaluation des Programms wäre daher wünschenswert.
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COMMENT:

Diese Zusammenfassung wurde von der Technischen Universität Dresden in Zusammenarbeit mit dem BGAG – Institut Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Dresden erstellt.

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