Lifelong Learning Programme

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"I Am Not Scared" Project

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Database

TITLE OF GOOD PRACTICE:

Olweus-Präventions-Programm

KEYWORDS:

Prävention von Bullying und Gewalt

GOOD PRACTICE TYPOLOGY:

National Project

TARGET GROUPS:

Schüler aller Klassenstufen

WORKING GROUP COORDINATING THE INITIATIVE:

Beispielsweise: Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) Brandenburg

COUNTRY WHERE IT TOOK PLACE:

Vielzahl europäischer Länder

LANGUAGE OF THE REVIEW:

German

DEFINITION OF TARGET GROUP:

Parents, Teachers, Young People, School Directors.

DESCRIPTION OF THE GOOD PRACTICE:

Das Olweus-Präventions-Programm ist ein Gewaltpräventionsprojekt, das drei Hauptziele verfolgt: Gewaltprobleme in der Schule sollen reduziert bzw. beseitigt werden, neue Gewaltvorkommnisse sollen verhindert werden und die Beziehung zwischen den Schülern innerhalb der Schule soll verbessert werden.

Ziel ist die Verminderung von Gewalt und die Schaffung eines guten Verhältnisses zwischen Schülern, damit es weniger Opfer und Täter gibt. Dafür müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Einerseits sollten die Programmleiter (Lehrer und Eltern) das Ausmaß der Gewalt an der Schule kennen. Hierfür hat Olweus (2007) einen „Mobbing-Fragebogen“ für Schüler entwickelt, der vor der Programmdurchführung ausgefüllt wird. Die Schüler bewerten anonym die Gewaltlage der Schule, damit sich das Projektteam ein Bild davon machen kann. Als zweite Voraussetzung müssen Lehrer und Eltern ernsthaft daran interessiert sein, eine Änderung herbeiführen zu wollen. Wichtige Schwerpunkte des Programms, um die Hauptziele zu erreichen, sind:
- Soziale Kompetenzen stärken
- Regeln für das soziale Zusammenleben aufstellen und diese durchsetzen
- Gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten
- Gesamtarbeit gegen Mobbing

Das Programm wird auf drei Ebenen umgesetzt:
1. Schulebene
- Qualitative Verbesserung der Pausenaufsicht
- Umgestaltung des Schulhofs
- Kontakttelefon, das den Schülern das Gespräch mit einer Vertrauensperson ermöglicht
- Lehrerfortbildungen zur Verbesserung des sozialen Umfeldes an der Schule

2. Klassenebene
- Klare Regeln gegen Gewalt festlegen
- Klassengespräche (Werden Regeln eingehalten? Machen die Regeln Sinn?)
- Kooperatives Lernen
- Handlungs- und alltagsorientierter Unterricht (Besprechung aktueller Probleme im Unterricht)
- Zusammenarbeit von Lehrern und Klassenelternsprechern

3. Individuelle Ebene
- Gespräche mit Opfern und Tätern und deren Eltern
- Hilfe im familiären Bereich
- Diskussionsgruppen zwischen Eltern, Tätern und Opfern

INDICATORS:

Definition of bullying or cyberbullying, Help-line/counseling, Parent training/meetings, Disciplinary methods, Classroom management, Teacher training, Classroom rules, Whole-school anti-bullying policy, Information for parents, Cooperative group work, Peer support.

EVALUATION:

Neben Evaluationsstudien aus den USA und Norwegen liegen inzwischen auch Evaluationsergebnisse zur Durchführung des Olweus-Programms in Deutschland vor (Hanewinkel und Eichler, 1999; Hanewinkel und Knaak, 1999). Insgesamt wurden 36 Schulen bei der Durchführung des Programms begleitet. Es wurde ein Vortest-Nachtest-Design ohne Vergleichsgruppe verwendet. Der erste Erhebungszeitpunkt lag für alle beteiligten Schulen im Juni 1994. Die zweite Befragung fand in zwei Schulen nach einem Jahr statt, für fünf weitere Schulen nach 1,5 Jahren und für 30 Schulen nach zwei Jahren. Folgende Ergebnisse wurden zusammengetragen:
In der Vorbefragung gaben 19 % der Schüler an, Opfer von Mobbingattacken gewesen zu sein. Die Hälfte der Mobbingfälle fand klassenintern statt. Die meisten Täter waren in mittleren Klassenstufen, die meisten Opfer in unteren Klassenstufen zu finden. Das Eingreifen der Lehrer wurde von den Schülern als schwach eingeschätzt.
Die Ergebnisevaluation zeigte, dass der Austausch zwischen Lehrern und Opfern bzw. Eltern und Opfern unverändert blieb und sich die Interaktion zwischen Lehrern und Tätern bzw. Eltern und Tätern sogar gering verschlechterte. Der Opferanteil ging von den im Mobbing-Fragebogen erhobenen 29,1 % auf 26,9 % zurück. Dies galt jedoch nicht an Gymnasien, bei denen die Opferzahlen sogar anstiegen.
Als mögliche Erklärung für die negative Programmwirksamkeit wurde angeführt, dass der verwendete Fragebogen in der Sekundarstufe II womöglich nicht als angemessenes Messinstrument betrachtet werden kann. Zudem waren als Probleme bei der Programmumsetzung einerseits eine programmabweichende Schwerpunktsetzung und andererseits ein Mangel an Motivation beim Lehrerpersonal, das Programm durchzusetzen, zu verzeichnen (Konflikte zwischen den Kollegen, geringe Kooperation, Leitungsprobleme). Da keine Vergleichsgruppe verwendet wurde, sind die berichteten Ergebnisse als vorläufig zu betrachten. Zudem konnten methodisch aufwendige Evaluationsstudien aus anderen Ländern durchweg positive Wirksamkeitseffekte des Programms nachweisen. Um die oben aufgelisteten Ergebnisse zu überprüfen, wäre daher eine weitere, methodisch angemessene Evaluation der deutschen Version des Programms empfehlenswert.
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REFERENCES TO OTHER EVALUATION:

Diese Zusammenfassung wurde von der Technischen Universität Dresden in Zusammenarbeit mit dem BGAG – Institut Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Dresden erstellt.

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